Salutogenese

Das lateinische Wort Salutogenese bezieht sich auf ganzheitliche leib-seelische Zusammenhänge und beinhaltet aktive Gesundheitsbildung im Sinne von Psychoprävention zum Unterschied von Therapie als Instrument zur Beseitigung von eingetretenen gesundheitlichen Störungen. Dieses alternative Konzept zur Gesundheitspflege veröffentlichte der Medizinsoziologe Aaron Antonovsky 1996 nach langjährigen Untersuchungen an biographisch schwer belasteten Menschen. Überraschenderweise stellte er fest, dass diese mehrheitlich nicht besonders schwer krank waren. Gefundene Schutzfaktoren fasste er im Begriff Kohärenzgefühl (KG)zusammen .

Ein starkes Kohärenzgefühl beinhaltet ein gleichzeitig dynamisches und vertrauensvolles Grundgefühl, dass im Lebenslauf auftauchende Probleme versteh- und bewältigbar sind und eine das Engagement lohnende Herausforderung darstellen.

Das KG ist ein hauptsächlich psychologisch zu verstehender Komplex, der anzeigt, wie belastbar ein Stress ausgesetzter Mensch sein wird, ohne schwerwiegende dauerhafte Einbrüche seines Lebensgrundgefühls zu erleiden. Es bedeutet keineswegs, permanent gesund zu bleiben, sondern über generelle Widerstandsressourcen zu verfügen, die jedwede Belastung zu verarbeiten helfen. Drei miteinander vernetzte Komponenten des KG sind zu unterscheiden:

  • Verstehbarkeit (V) als kognitive Dimension (Kontrolle)
  • Handhabbarkeit (H) als Verhaltensdimension (Selbstwertgefühl – Identität)
  • Bedeutsamkeit (B) als emotionale Dimension (Selbstwirksamkeit-Motivation-Sinn)

Als zentral hierbei gilt der Faktor der Bedeutsamkeit, der für kreatives Selbstgestaltungspotential und den Umgang mit Stress eine wesentliche Rolle spielt. Systemische Aufstellungen unterstützen die Entwicklung aller drei Komponenten in besonderer Weise. 

Improvisation                                                                                                                                                               Burnout-Prävention